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Neben richtiger Medikation kann auch regelmäßige Bewegung zur Eindämmung der Krankheit beitragen.
„Die Früherkennung von Rheuma ist die Basis für eine erfolgreiche Therapie“, betont Andreas Stippler, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und Fachgruppenobmann in der Österreichischen Ärztekammer, anlässlich des Welt-Rheuma-Tags am 12. Oktober. Eine frühestmögliche Diagnose sei daher ganz wesentlich, um Symptome beherrschbar zu machen und das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Die Bereitschaft der Betroffenen zur aktiven Mitwirkung an therapeutischen Maßnahmen habe ebenfalls einen großen Einfluss auf deren Erfolg.
Der Begriff „Rheuma“ umfasse eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen, die größtenteils Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat verursachten, erklärt Stippler. Zu den bekanntesten zählten jene, die durch Arthrosen, also Gelenkabnutzung hervorgerufen würden, und jene, denen primär Entzündungsprozesse zugrunde lägen. Unter den entzündlichen rheumatischen Erkrankungen sei die rheumatoide Arthritis eine der häufigsten. „Bei dieser chronischen Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem das eigene Körpergewebe an und verursacht Entzündungen in den Gelenken“. Diese permanenten Entzündungen könnten nicht nur lebenswichtige Organe wie Herz, Lunge oder Niere angreifen, „sie können zum Beispiel auch den Knochenabbau beschleunigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen“, weiß der Orthopäde.
Eine frühestmögliche Diagnose und eine rasche Therapie könnten helfen, die Erkrankung zum Stillstand zu bringen und dauerhafte Schäden und Folgeerkrankungen zu verhindern. „Daher sollte schon beim ersten Auftreten von Symptomen der Weg zum Arzt eingeschlagen werden“, rät Stippler. Rheumatoide Arthritis äußere sich anfangs meist unspezifisch, etwa durch Schwäche oder Abgeschlagenheit. Erste konkrete Anzeichen seien warme, geschwollene oder gerötete Gelenke, wobei die Krankheit besonders häufig in den Grundgelenken der Finger und Zehen beginne. Charakteristisch für die Erkrankung sei auch eine Morgensteifigkeit der betroffenen Gelenke nach dem Aufstehen. „Beim Arzt geben dann neben Gesprächen zur persönlichen Krankengeschichte und körperlichen Untersuchungen auch verschiedene Bluttests und bildgebende Verfahren Aufschluss über die Art der Erkrankung“, sagt Stippler.
Nach der Diagnose sollte dann so rasch wie möglich mit der Therapie begonnen werden. Deren Basis sei eine medikamentöse Behandlung. „Ergänzend dazu kann eine entzündungshemmende, pflanzenbasierte Ernährung hilfreich sein, der Krankheit Paroli zu bieten. Viele verschiedene Gemüsesorten, pflanzliche Fette oder Omega-3-Fettsäuren enthaltende Lebensmittel sollten jedenfalls darin enthalten sein.“ Besonders wichtig sei, dass Menschen mit rheumatoider Arthritis sich regelmäßig bewegten. „Das verbessert nicht nur die Mobilität der Gelenke, sondern trainiert auch die umgebende Muskulatur“, erklärt Stippler. Neben einer gezielten Physiotherapie würden sich dafür vor allem gelenkschonende Aktivitäten eignen wie Schwimmen, Wassergymnastik, Spazierengehen oder Radfahren.
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