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Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer sieht klare Notwendigkeit für bessere Patientenlenkung.
„Wenn die Österreichische Gesundheitskasse wirklich plant, den Zugang zu fachärztlichen Leistungen und Fachambulatorien künftig stärker zu steuern und mit Anreizen für die Patienten zu unterfüttern, muss das erst recht für die Spitalsambulanzen gelten“, unterstreicht Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). „Und auch wenn die ÖGK eine Pflicht zur Überweisung derzeit noch ausgeschlossen hat, in den Niederlanden funktioniert dieses System nachweislich höchst erfolgreich. Dort kommt niemand ohne entsprechende Überweisung in eine Spitalsambulanz. Also sollte das auch bei uns als wichtiger Schritt zur Entlastung des Gesundheitssystems möglich sein.“
Grundsätzlich begrüßt Mayer aber die Willensbekundung der ÖGK in Richtung verbesserter Patientenlenkung und auch, dass es für Patienten, die sich an den vorgegebenen Weg halten, Vergünstigungen geben soll. „Ich habe bereits im Jahr 2023 gefordert, den Patienten mit spezifischen Boni den richtigen Pfad durch das Gesundheitssystem schmackhaft zu machen. Wer sich daran hält, wird quasi doppelt belohnt: zum Beispiel mit steuerlichen Vorteilen, aber vor allem mit dem für den Betroffenen besten, schnellsten und effizientesten Weg zur bestmöglichen Versorgung. Dazu muss die ÖGK für ausreichend Termine im niedergelassenen Bereich sorgen.“
Die ÖGK sei jetzt erfreulicherweise auch auf diesen Zug aufgesprungen, so Mayer, damit habe man praktisch ein Bekenntnis von allen Seiten: „Auch die neue Bundesregierung hat ja in ihrem Programm festgehalten, dass eine Lenkung der Patientenströme kommen muss. Das ist eine Entwicklung, die mich optimistisch stimmt und die rasch dazu führen könnte, dass sich die Arbeitsbedingungen im Gesundheitssystem massiv verbessern. Unverzichtbar ist dabei aber der Ausbau des niedergelassenen Bereichs sowie die Einbindung der Ärzteschaft, ohne diese Miteinbeziehung auf Augenhöhe wird sich keine funktionierende Patientenlenkung gestalten lassen. Wir stehen dafür als starker Partner gerne zur Verfügung.“