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Grippe-Impfaktion: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte brauchen mehr Impfstoff

Das Ministerium müsse dringend mehr Impfstoffe für die Influenza-Aktion besorgen, appelliert Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer.

Bei der aktuell laufenden Influenza-Impfaktion, die erstmals in ganz Österreich kostengünstigen Zugang zu dieser sinnvollen Präventionsmaßnahme bietet, treten immer mehr Versorgungslücken mit den nötigen Impfstoffen auf, kritisiert Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Bei einzelnen Impfstoffen ist das Kontingent bereits österreichweit ausgeschöpft, darunter der spezielle Impfstoff für Senioren ab 65 Jahren. Es seien auch keine Nachbestellungen mehr möglich. „Dieser Missstand muss schnellstmöglich behoben werden“, sagt Wutscher. Er habe die Menge der bestellten Impfstoffe von Beginn an als deutlich zu niedrig kritisiert. „Rund eine Million Impfdosen sind einfach zu wenig für dieses attraktive Angebot und reichen auch nicht für eine erstrebenswerte Durchimpfungsrate aus“, so der ÖÄK-Vizepräsident.

Die Ärztinnen und Ärzte würden gern genügend Impfstoff in den Ordinationen lagernd haben, um einen niederschwelligen Zugang zu Impfungen für die Bevölkerung garantieren zu können: „Das Engagement ist da, aber der Flaschenhals ist die Verfügbarkeit von den Impfstoffen“, sagt Wutscher. Daher seien Gedankenspiele darüber, dass auch weniger kompetente Berufsgruppen impfen sollten, nicht angebracht. Ebenso sollte angesichts der Situation davon Abstand genommen werden, die Ärztinnen und Ärzte zum Sündenbock für Planungs- und Vertriebsfehler zu machen, wie es bei der COVID-Impfaktion bereits der Fall war: „Der Minister hat uns niedergelassene Ärzte vor Wochen hart kritisiert und uns die Schuld am angeblich zu langsamen Impffortschritt zugeschoben. Jetzt kann er uns nicht einmal genügend Impfstoffe liefern. Klar ist: Wenn wir den nötigen Impfstoff bekommen, dann verimpfen wir ihn auch – schnell, niederschwellig, zuverlässig und sicher für unsere Patientinnen und Patienten“, betont Wutscher.

Er fordert das Gesundheitsministerium dringend auf, mehr Impfstoffe für die Influenza-Aktion zu besorgen. Es sei den Patientinnen und Patienten nicht zu erklären, dass es zwar genügend Impfstoffe am Markt gebe – aber nicht im Rahmen des kostengünstigen Influenza-Impfprogramms: „Wir haben hier eine begrüßenswerte Influenza-Impfaktion mit einer zu geringen Zahl an Impfstoffen, aber gleichzeitig ist der Impfstoff zu entsprechen hohen Preisen in den Apotheken zu bekommen“, kritisiert Wutscher. Die bundesweite Influenza-Impfaktion laufe so Gefahr, nachhaltigen Schaden zu erleiden.
 



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