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Kommunalwirtschaftsforum 2024Kaiserliche Gesprächskultur

Für das Kommunalwirtschaftsforum in Bad Ischl schneiderte die Österreichische Ärztekammer den teilnehmenden Spitzenvertretern der Gemeinden ein perfekt passendes Programm auf den Leib.

Das traditionsreiche Bad Ischl hat 2024 nicht nur die Ehre, den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ zu tragen, sondern war dazu auch Austragungsort des Kommunalwirtschaftsforum, der Fachtagung für Entscheidungsträger in Kommunen, der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung. Um die kommunalen Spitzenvertretern wieder mit Expertise zu versorgen, stellte die Österreichische Ärztekammer wie im Vorjahr ein hochklassiges Programmpaket zusammen.

Klaus Kubin, Leiter des ÖÄK-Referates für Gesundheitsberufe, eröffnete mit seinem Vortrag mit dem pointierten Titel „KI in der Medizin – Kann Ich mir mit ChatGPT den Arzt ersparen?“. Er warf unter anderem einen Blick in die Glaskugel und zeichnete ein Bild der kommunalen Gesundheitsversorgung 2050 inklusive kontinuierlicher Überwachung von Vitalzeichen durch Smart Homes. „Digitalisierung, maßgeschneiderte KI-Lösungen und medizinische Robotik werden auch auf kommunaler Ebene notwendig sein“, arbeitete Kubin die Konsequenz für die Gemeinden heraus. Das könnte die Tätigkeiten aller Gesundheitsdiensteanbieter im kommunalen Setting nachhaltig optimieren. „Der Einsatz neuer Technologien wird sich für Kommunen jedenfalls lohnen“, so Kubin.

Im folgenden Workshop präsentierte die Dermatologin Edith Arzberger das von ihr ins Leben gerufene steirische Teledermatologie-Projekt, das längst Vorbildfunktion für andere Bundesländer übernommen hat. Im interaktiven Umgang wurden die speziell für die regionalen Strukturen wesentlichen Vorteile herausgearbeitet. „Patientenströme und Regionalität bleiben gewahrt und die Patienten bleiben nicht sich selbst überlassen“, strich Arzberger hervor.
Am zweiten Tag standen in der Kaiserstadt Finanzierungsfragen, unter anderem des Gesundheitssystems, im Fokus. Artur Wechselberger, ehemaliger Präsident der Österreichischen Ärztekammer, skizzierte in seiner Keynote „Zukunft der ambulanten medizinischen Versorgung“ unter anderem, welche neuen Aufgaben auf die Kommunen zukommen, die zwar mit 1,5 Milliarden Euro pro Jahr Krankenhäuser mitfinanzieren, aber kaum Mitspracherechte haben. Das sei eine der Schwächen des Systems, dem ohnehin aus zwei Gründen eine Krise bevorstehe – einerseits wegen der Demographie der Bevölkerung, andererseits durch den verstärkten Trend zur Teilzeitarbeit. Das bedeute einen verstärkten Konkurrenzkampf um Fachpersonal, sowohl bei Ärzten als auch in der Pflege. Hier könnten sich Gemeinden Standortvorteile erarbeiten durch gezielte Förderung von Turnusärzten, Unterstützung bei Immobiliensuche und -finanzierung, Kinderbetreuung und Stärkung ärztlicher Hausapotheken.

Gleich im Anschluss diskutierte Wechselberger mit dem Podium Andreas Kettenhuber (KommunalKredit), Alexander Schmidecker (Raiffeisen Leasing), Thomas Weninger (Österreichischer Städtebund), Johannes Pressl (Präsident des Österreichischen Gemeindebundes) und Alexander Biach (WKW und ab Juli SVS-Generaldirektor), zum Thema "Zukunftsdialog - finanzieller Ausblick". Dabei stand auch hier wie bei der gesamten Veranstaltung der Dialog im Fokus. Besonders Gemeindebundpräsident Johannes Pressl nutzte die Gelegenheit zum intensiven Austausch am ÖÄK-Stand – so war Bad Ischl auch Zentrum der Gesprächskultur.

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Foto Credit: Jürg Christandl