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RÜCKBLICK Enquete: Wieviel Personal braucht das Spital?

„Wieviel Personal braucht das Spital“ fragten sich am Donnerstag den 22. September Top-Experten aus Medizin, Spitalswesen und Forschung im Rahmen einer von der Bundeskurie für angestellte Ärzte der ÖÄK und der MedUni Wien gemeinsam veranstalteten Enquete. Der regen und lebhaften Publikumsdiskussion am Ende der Veranstaltung waren Referate von Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart, von Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte und ÖÄK-Vizepräsident, sowie von MedUni Wien-Rektor Markus Müller, Martin Rupprecht, Personaldirektor, Oberösterreichische Gesundheitsholding GmbH und Werner Fischl, Geschäftsführer der PremiQaMed Privatkliniken, vorausgegangen.

ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart forderte in seinem Vortrag die Entkopplung der Gesundheitsausgaben vom BIP und weitere dringende Investitionen ins Gesundheitssystem: "Wir stehen jetzt an der Weggabelung: Wollen wir ein Gesundheitssystem auf Champions-League-Niveau oder doch lieber in der Bezirksliga verharren?" Zudem regte Steinhart an, auch im Spitalsbereich konkrete strukturelle Debatten zu führen – wie sie bereits im niedergelassenen Bereich seit Jahren geführt werden – und auch die ökonomischen Wahrheiten zu bedenken und zu hinterfragen, ob ein Spital überhaupt kostendeckend führbar ist: „Aus meiner Sicht und Erfahrung befindet sich die Kostenrechnung für ein Spital in einer gewaltigen Schieflage. Wir sollten uns die Frage stellen, was ein optimal ausgestattetes Spital braucht und ob es wirklich a priori dazu da ist, sich selbst zu finanzieren! Oder darf Medizin auf Top-Niveau auch etwas kosten? Wollen und können wir uns das leisten?“

Mayer unterstrich, wie wichtig es ist, in die wichtigste Ressource im Spital, das Personal, zu investieren und dieses richtig einzusetzen: "Das Personal im Spital ist das Nadelöhr in der Gesundheitsversorgung. Wir müssen Anreize schaffen, dass der Ärztenachwuchs motiviert ist, in Österreich überhaupt den Arztberuf ergreifen zu wollen - mit zeitgemäßen Arbeitszeitmodellen und klaren Zukunftsperspektiven, der bestmöglichen Ausbildung, einer Entlohnung, die auch einem internationalen Vergleich standhält und viel mehr Wertschätzung und Respekt." Vor allem müsse endlich eine längst überfällige Ausbildungsoffensive gestartet werden, die von der Bundeskurie der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer seit Jahren gefordert werde und die u.a. die Einsetzung eines Ausbildungsoberarztes an jeder Abteilung, an der ausgebildet wird, vorsieht.

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Fotocredit: Alek Kawka/MedUni Wien