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ÖÄK: Stärkung des Kassenarzt-Bereichs ist der richtige Ansatz

Die Österreichische Ärztekammer regiert mit abwartendem Optimismus auf die Ankündigungen des Bundeskanzlers zur Stärkung des niedergelassenen Bereichs.

„Wir freuen uns über das Bekenntnis zur Tatsache, dass wir mehr Geld im Gesundheitssystem brauchen“, kommentiert Harald Schlögel, geschäftsführender Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Karl Nehammer. Nur so ließen sich die Herausforderungen der Zukunft bewältigen. „Die Bevölkerung wird älter, der medizinische Fortschritt legt ein rasantes Tempo an den Tag und wir müssen den Fokus auf Prävention statt auf Reparaturmedizin verlagern – all das wird ohne zusätzliches Geld nicht gelingen. Einem Staat wie Österreich müssen seine Bürger das auch wert sein“, sagt Schlögel.  

Reger Austausch erwünscht

„Verbesserungen für die Patientinnen und Patienten müssen unser aller Ziel sein“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Allerdings sollte es erst einmal darum gehen, die aktuell 300 offenen Kassenstellen zu besetzen, bevor neue geschaffen werden. „Den kassenärztlichen Bereich zu attraktivieren, wie wir es schon lange fordern, ist aber auf jeden Fall ein begrüßenswerter Schritt und genau der richtige Ansatz. Nur so können offene Stellen überhaupt besetzt werden“, sagt Wutscher. Er nehme zudem positiv zur Kenntnis, dass die Politik nun endlich zugegeben habe, in der Vergangenheit viele wichtige Reformen verschlafen zu haben. „Diese Erkenntnis bringt aber nur etwas, wenn jetzt auch Taten folgen“, so Wutscher, der betonte, dass auch die Ärzteschaft jederzeit für Gespräche bereitstehe und sich über regen Austausch freue, damit ihre Expertise auch einfließen könne: „Ohne die Leistungserbringer einzubinden, werden Reformen dieser Größenordnung kaum funktionieren“, betont Wutscher. Leider lasse sich in jüngster Zeit ein gegenteiliger Trend feststellen.

Patientenlenkung nur mit Ausbau des niedergelassenen Bereichs möglich

„Die Spitalsambulanzen sind überfüllt. Wir brauchen dringend eine verbindliche Patientenlenkung. Der Ausbau des niedergelassenen Bereichs ist der erste wichtige Schritt dafür.“, sagt Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. Patientinnen und Patienten dürften für die Versäumnisse von Politik und Kassen nicht die Zeche zahlen müssen. „Nur mit einem leistungsfähigen niedergelassenen Bereich, der den Menschen rund um die Uhr den wohnortnahen und zuverlässigen Zugang zur medizinischen Versorgung ermöglicht, kann sich der Spitalsbereich auf seine Aufgaben konzentrieren – hochkomplexe Spitzenmedizin“, sagt Mayer. Diese sei gerade jetzt wichtiger denn je. „Nicht nur, weil unsere Ambulanzen unter Überlastung leiden – sondern weil es einfach widersinnig und im Hinblick auf die Zukunft auch verantwortungslos wäre, die teuersten Bereiche unserer Gesundheitsversorgung ohne jegliche Steuerungsmaßnahmen nach Gutdünken zugänglich zu halten“, so Mayer. 



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