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Ärztekammer fordert: Parallelexporte von Medikamenten sofort transparent machen und einstellen!

Bei den vorherrschenden Lieferengpässen sei es verantwortungslos, sich mit dem Export von Medikamenten, die für den heimischen Markt bestimmt sind, zu bereichern.

Das niedrige Preisniveau bei Medikamenten macht Österreich zu einem interessanten Markt für Einkäufer sogenannter Parallelexporte. Dabei werden Medikamente, die in den internationalen Kontingenten für die heimische Bevölkerung vorgesehen sind, in Österreich eingekauft und in anderen Ländern mit Profit wieder verkauft. „Diese Bereicherung auf Kosten der österreichischen Patientinnen und Patienten ist verantwortungslos und moralisch voll abzulehnen“, empört sich Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Man brauche sich über Medikamentenengpässe in Österreich nicht zu wundern, wenn ein Teil der Arzneimittelspezialitäten zur Profitmaximierung ins Ausland verschachert werde. „Von Experten wissen wir, dass diese Parallelexporte von ihrer Dimension her eine erhebliche Rolle spielen würden. Auch wenn es rechtlich möglich sein mag, ist es menschlich gesehen unverantwortlich, der Bevölkerung dringend benötigte Medikamente vorzuenthalten, um sich zu bereichern“, ergänzt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Die Ärztekammer fordert umgehend volle Transparenz von den Apotheken und die sofortige Einstellung dieser Praktiken. Steinhart: „Wir wollen genau wissen, wer sich hier eine goldene Nase verdient, während unser Land unter Engpässen leidet. Das muss unverzüglich aufhören.“

Dietmar Bayer, stellvertretender Kurienobmann, verlangt zudem mehr Tempo bei der Vernetzung des Registers von Medikamenten mit Vertriebseinschränkungen mit der Arztsoftware. „Wenn Ärztinnen und Ärzte schon bei der Verschreibung sehen, dass ein Medikament nicht lieferbar ist, können sie selbst eine Alternative suchen. Nur Ärztinnen und Ärzte sind mit der Krankengeschichte ihrer Patientinnen und Patienten vertraut und können so beurteilen, welches Medikament in Frage kommt.“ Dann könnten Ärztinnen und Ärzte ihre Kompetenz voll ausspielen und die Apotheken zudem nachhaltig entlasten, sagt Bayer. „Und Patientinnen und Patienten kommen schneller und sicherer zu ihrem Medikament. Damit profitieren alle Seiten von diesem Register“, so Bayer, der das Gesundheitsministerium und die in der Sozialversicherung zuständigen Stellen auffordert, diese Plattform rasch umzusetzen. 



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