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ÖÄK fordert Maßnahmen, um die Impflücken zu schließen und mehr Gratisimpfungen

Anlässlich der Europäischen Impfwoche verweist die Österreichische Ärztekammer auf die Wichtigkeit von Impfungen und fordert einen Ausbau des Impfprogramms.

Die gestiegenen Zahlen an Masern- und Keuchhustenfällen zeigen eines deutlich: „Impfen ist eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen, die leider derzeit zu wenig beachtet wird“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Anlässlich der derzeitigen Europäischen Impfwoche verweist der ÖÄK-Präsident erneut auf bestehende Impflücken. „Der Impfpass sollte, besonders im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen geprüft werden, damit die Impfungen auch rechtzeitig aufgefrischt werden“, sagt Steinhart. Einmal mehr verweist er auf Umfrageergebnisse, wonach die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher befürworten, dass Impfungen ausschließlich von vollumfänglich ausgebildetem medizinischem Personal, insbesondere von Ärztinnen und Ärzten, durchgeführt werden. Für Steinhart absolut nachvollziehbar: Impfen sei schließlich mehr als nur ein Stich, erinnert der ÖÄK-Präsident. Die Bevölkerung in Österreich verfüge durch die niedergelassene Ärzteschaft über einen gut ausgebauten, niederschwelligen Zugang zu Impfungen. „Warum sollte man sich also mit weniger als dem Goldstandard, also dem Impfen bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zufriedengeben?“, fragt Steinhart, der auch zu bedenken gibt, dass gerade jetzt das Vertrauen in die Impfungen gestärkt werden müsse – durch höchstmögliche Qualität und Aufklärung durch Ärztinnen und Ärzte: „Die Rahmenbedingungen für Impfungen in den Ordinationen sollen weiter verbessert werden“, sagt er.

Erwachsene stärker in den Fokus bringen

Das Kinderimpfprogramm in Österreich sei schon sehr weit, aber es gebe dann eine Lücke, hält Rudolf Schmitzberger, Leiter des ÖÄK-Impfreferates, fest: „So sollte beispielsweise die im Kinderimpfprogramm etablierte Pneumokokken-Impfung auch für Erwachsene kostenfrei sein, ebenso die Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und die Impfung gegen Herpes Zoster“, betont Schmitzberger. Gerade die ältere Generation sei oft mit kostenpflichtigen Impfungen konfrontiert: „Ein bundesweites Impfprogramm sollte alle Altersgruppen einschließen und die finanziellen Hürden, gerade mit einem Blick auf die Senioren, schließen“, appelliert Schmitzberger an die Politik. Und ganz besonders Senioren hätten auch die maximale Sicherheit bei Impfungen verdient – „das ist ganz klar die Impfung in der Ordination.“

Kostenfreie Impfstoffe in Ordinationen

Genau hier sieht Schmitzberger noch großes Potential: „Wenn wir Ärztinnen und Ärzte die Impfungen vor Ort lagernd haben, dann können wir als One-Stop-Shop niederschwellig und serviceorientiert rasch dafür sorgen, Durchimpfungsquoten zu erhöhen“, betont er. Letztendlich sollten alle im Impfplan empfohlenen Impfungen kostenfrei zur Verfügung stehen, sagt Schmitzberger: „Das kann sich ein reiches Land wie Österreich doch bitte leisten: kostenfreie Impfstoffe – ohne Selbstbehalte, direkt in den Ordinationen verfügbar und sofort verimpft – das wäre das Ziel, um die Vorsorge zu stärken und Durchimpfungsquoten zu erhöhen“, ist Schmitzberger überzeugt.



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