Recht auf Medikamentenabgabe
bei allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten
Anlass für unsere österreichweite Aktion ist die aktuelle gesundheitspolitische Lage. Bei den Finanzausgleichsverhandlungen und bei der geplanten Novelle zum Apothekengesetz soll der Einfluss der Ärzteschaft zurückgedrängt werden, in zentralen Fragen wurde mit uns gar nicht erst kommuniziert. Es sollen Leistungen, die bisher aus sehr guten Gründen von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt wurden, an Apotheken übertragen werden und es soll der Ausbau von Filialapotheken erleichtert werden – auf Kosten ärztlicher Hausapotheken. Solchen Entscheidungen und auch der Gesprächsverweigerung des Gesundheitsministers müssen wir mit Ihrer Unterstützung rasch und entschlossen gegensteuern.
Dazu einige Beispiele:
- Apotheken sollen künftig Medikationsanalysen durchführen können. Ärztinnen und Ärzte können mit ihrer jahrelangen Ausbildung beurteilen, welche konkreten Erkrankungen bei den Patientinnen und Patienten vorliegen und können deshalb beispielsweise Kontraindikationen oder mögliche Wechselwirkungen bewerten.
- Apotheken sollen künftig Tests wie Blutzuckermessungen, Analysen des Harns und anderer körpereigener Stoffe, sowie Venenmessungen durchführen können. Findet hingegen der Test in einer Ordination statt, können Ärztinnen und Ärzte dort gleich weitere Untersuchungen durchführen oder verordnen und/oder Behandlungen veranlassen. Ein klarer Nutzen für Patientinnen und Patienten.
- Eine sinnvolle Entlastung der Spitäler, wie sie von der Politik aus guten Gründen gefordert wird, muss über einen Ausbau des niedergelassenen ärztlichen Bereichs erfolgen.
- Ungeklärt sind in der geplanten Gesetzesnovelle Fragen der Dokumentation und der Qualitätskontrolle, wenn die genannten Leistungen in Apotheken erbracht werden.
- Die geplante Gesetzesnovelle erleichtert es Apotheken, Filialapotheken zu gründen und ausgelagerte Abgabestellen zu implementieren, und das mit längeren Öffnungszeiten als bisher. Damit besteht die Gefahr, dass die Anzahl ärztlicher Hausapotheken weiter sinkt, das Apothekengesetz macht das möglich. Die Verdrängung ärztlicher Hausapotheken kann, insbesondere im ländlichen Raum, die Besetzung von Kassenplanstellen erschweren.
Im Rahmen dieser Aktion wurden der ÖÄZ (Ausgabe 21) auch folgende Plakate zum Aufhängen in Ordinationen beigelegt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte verbreiten und unterstützen Sie unsere Kampagne im Interesse von Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten. Und bitte unterzeichnen Sie auch unsere Petition zur ärztlichen Versorgung – nur gemeinsam können wir stark für ein starkes Gesundheitssystem auftreten!
